Cathrin Rudzinski ist seit 20 Jahren Schulleiterin in Caputh

Es war ein Freitag, der 1.März 2002, die See war ruhig und es wehte ein kleines Lüftchen.

An Bord der "Einstein" winken und lachen hunderte Passagiere, die Ladung ist kostbar. "Schiff ahoi!" – auf zu neuen, unbekannten Ufern. Die Mannschaft ist erfahren, kennt sich gut. Aus ihren Reihen kommt der neue Kapitän Frau Cathrin Rudzinski.

Aber was haben eine Rektorin und ein Kapitän gemeinsam? Das Wort Kapitän leitet sich vom lat. Wort "caput" ab und bedeutet Kopf bzw. Haupt. Er ist der Haupt-Verantwortliche auf dem Schiff und somit der "Hausherr". Es ist keine Kunst, bei schönem Wetter zu segeln, das kann jeder! Erst im Sturm zeigt sich der wahre Kapitän. Und die Auswahl unseres Kapitäns war eine gute Wahl.

Zwanzig Jahre lang den ganzen Tag wachsam auf der Brücke stehen, den Wind beobachten ­ statistisch ausloten, Entscheidungen treffen, welche die richtigen Segel sind, auf die Ladung achten, damit das Schiff nicht (mit Fracht) überladen wird und dabei immer an erster Stelle das Wohl der Passagiere und der Mannschaft im Blick haben. Wir wollen Danke sagen für den Mut, "etwas über Bord zu werfen und alte Zöpfe abzuschneiden", Neues zu entdecken und auszuprobieren, Dank für die stets gut gefüllte Kombüse, Danke für den Einsatz "neuer Besen" und dass auch die alten gut bewährten Besen noch im Einsatz sind. Danke für das gemeinsame Lernen. Selbst Seuche und Quarantäne überstanden wir gut, navigierte Frau Rudzinski doch uns und die "Einstein" souverän durch so manche unbekannte Gewässer. Ein "vor sich hindümpeln" gab und gibt es nicht, hohe Erwartungen an Land und auf der See, die erfüllt werden wollen, Visionen und Ziele, die nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Unser Kapitän steht immer an vorderster Stelle, ist präsent und versteckt sich nicht unter Deck.

Viele Gäste aus nah und fern folgten gern den Einladungen zum "Kapitänsdinner" und staunten über unser buntes Schiff nebst kostbarer Ladung. Es wurde auch mal "klar Schiff" gemacht. Trotzdem war jeder Tag innerhalb dieser zwanzig Jahre spannend, aufregend, ein Geschenk. Wir segelten oft "gegen den Wind" und mussten rudern, wo man nicht segeln konnte. Zum Glück hielt unser Kapitän das Steuer fest in der Hand und motivierte uns, die Ruder nicht aus der Hand zu legen. Unser Kapitän ist eine Kapitänin, ein "Mädchen für alles", die nicht die Arbeit scheut oder die Hände in den Schoß legt oder die Augen verschließt. Herausforderungen werden angepackt und gemeistert.

Frau Rudzinski kann organisieren, sie steht stets hinter ihrer Mannschaft, sie sorgt für gute Stimmung, sie kann zuhören, sie kann beharrlich Ziele und Visionen verfolgen, sie ist fair und konsequent, sie ist mutig, auch wenn so manche Breitseite voll abgefeuert werden muss. Ein Miteinander ist ihr wichtig und der Blick wird in Richtung Zukunft gerichtet, zum Wohle aller Beteiligten.

Hier an Bord der "Albert Einstein" Grundschule Caputh werden "nicht gleich alle Segel gestrichen" – hier wird gerudert mit Muskelkraft, Schweiß und Herzblut - auch gegen den Strom, damit unsere kostbare Ladung sowie alle Passagiere und die Mannschaft sicher und pünktlich den Zielhafen erreichen.

Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel anders setzen. (Aristoteles)

Schiff ahoi! Und ein weiter so! an unsere Kapitänin Frau Cathrin Rudzinski.
"Leinen los, alle Mann an Bord, hisst die Segel für den Schulerweiterungsbau!"
Aber nicht erst in 20 Jahren.

Die Mannschaft der "Einstein"


Zeichnung: Elisabeth und Mia, 4a