Kindheit im Nationalsozialismus

Bevor Deutschland Deutschland hieß, gab es andere Bezeichnungen. Bis 1871 gab es hier lauter einzelne kleine Staaten, z.B. Preußen. Von 1871 bis 1918 war es das deutsche Kaiserreich, in dem die ganzen Kleinstaaten zusammengefasst waren. Am Ende des 1. Weltkrieges zerbrach das Kaiserreich und es wurde eine Republik ausgerufen - die Weimarer Republik. In der Weltwirtschaftskriese der 1920er Jahre kam Hitler. Er gründete eine Partei - die NSdAP (nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei) - und versprach den Menschen Arbeitsplätze. Damit kam er 1933 an die Macht und beendete die Demokratie der Weimarer Republik und begann mit dem Nationalsozialismus (NS) eine Diktatur. Diese wurde mit dem Ende des 2. Weltkrieges beseitigt.

Diesmal möchte ich über die Kindheit in der NS-Zeit berichten. Eigentlich möchte ich etwas mehr auf die Hitlerjugend eingehen. Das war ein Jugendverband, in den Kinder eintreten konnten - oft sogar mussten. Ähnlich wie Pfadfinder ausgerichtet gab es Ausflüge, Abenteuer und Wettbewerbe. Hört sich ja eigentlich gar nicht schlecht an. Aber es gab einen wichtigen Haken bei der Sache: Die Hitlerjugend sollte die Kinder in Richtung Gehorsam, Härte, Ehre und Treue erziehen. Unbedingter Glaube an die Worte des Führers - also Hitlers - waren Pflicht. Die Jugend wurde manipuliert, ihr die Meinung "untergejubelt", dass Juden schlimme Menschen sind.
Kurz vor dem Beginn des 2. Weltkrieges wurde die Mitgliedschaft in der Hitlerjugend Pflicht und alle anderen Verbände wurden verboten. Die Hitlerjugend wurde auch immer militärischer organisiert. Hitler tat alles, um eine gewaltbereite und ihm total gehorsame Jugend zu bilden.
Übrigens: Die Hitlerjugend war nur für Jungen; für die Mädchen gab es auch einen Verband - den Bund deutscher Mädchen (BDM). Nicht so aggressiv ausgerichtet wurden die Kinder hier eher zu künftigen "Hausfrauen" erzogen, sie lernten stricken, kochen usw. Später dann medizinische Versorgung von Verletzten.
Oft wurden so die Kinder in diesen Verbänden ganz anders erzogen, als es die Eltern wollten oder gemacht hätten. Es kam sogar vor, dass Kinder ihre eigenen Eltern bei der Polizei "verpetzten", weil sie nicht so an Hitler glaubten, wie sie es in der Hitlerjugend gelernt hatten. Schlimm!
Noch schlimmer ging es den jüdischen Kindern. Ihnen wurde vieles verboten. Sie durften irgendwann nicht mal mehr in öffentliche Schulen gehen und wurden auch privat von vielem ausgeschlossen. Ziemlich gemein, sie haben ja nichts getan! Ich verstehe es einfach nicht, wie Hitler auf diese dumme Idee kam, dass Juden nur schlecht sind - einfach weil sie Juden sind.

Marlene, 6c